Planung Barrierefreiheit

Die Aufgabe Barrierefreiheit zu planen, ist weit komplexer als nur darauf zu achten, dass ein Gebäude, Räume oder Außenanlagen mit dem Rollstuhl erreichbar sind. Die unterschiedlichsten Einschränkungen beziehen sich auch auf alle anderen Sinneswahrnehmungen wie Hören, Sehen, Sprache und geistige Fähigkeiten. Es geht also um Gleichberechtigung. Der Leitsatz „nicht der Mensch ist behindert, sondern die Umwelt behindert den Menschen“ macht dies deutlich. 

„Barrierefreiheit“ bezeichnet die Gestaltung der baulichen Umwelt. Auch zählen Techniken für Informationsmeldungen, Kommunikation und Sprachersatz, Visualisierungen und Leitsysteme längst zu den Bereichen, mit denen Menschen mit Einschränkungen das Leben erleichtert wird.

Barrierefreiheit wird auch als „behindertengerecht“ bezeichnet. Diese Vokabel wirkt nicht nur degradierend sondern grenzt dadurch zusätzlich ab und lässt es an Respekt gegenüber unseren Mitmenschen fehlen. Das ist das Gegenteil von Gleichberechtigung. Die einfache Betrachtung, wie unterschiedlich Menschen sind, wird in dem durch die Lebenshilfe geprägten Leitmotiv „es ist normal, verschieden zu sein“ zu einem Selbstverständnis.

Im Planungsprozess müssen Barrieren früh erkannt werden, sodass sie als Teil der Planung von Beginn an kostengünstig integriert und umgesetzt werden.

Wir kennen die verschiedenen Bedürfnisse und entwickeln Konzepte und Lösungen, um insbesondere in öffentlich zugänglichen Gebäuden und Außenbereichen diesen Bedürfnissen in allen Facetten gerecht zu werden.

Beitrag auf der Internetseite der Architektenkammer NW:

„Das Thema "Barrierefreies Bauen" geht uns alle an! Barrierefrei zu planen und zu bauen, das heißt eine Umwelt gestalten, die kinderfreundlich, altenfreundlich, behindertenfreundlich, kurz: menschenfreundlich ist. Jeder, der schon einmal mit einem Kinderwagen oder auch nur einem beladenen Fahrrad unterwegs war, weiß: Eine barrierefreie Umwelt ist eine lebenswertere Umwelt für uns alle.

Die demografische Entwicklung in Deutschland wird die Bedeutung des barrierefreien Bauens weiter steigen lassen: Ist heute etwa ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland 60 Jahre oder älter, wird in 25 Jahren voraussichtlich ein Drittel der Bevölkerung zur älteren Generation gehören. Viele wünschen sich, möglichst lange in der eigenen Wohnung leben und ein selbständiges Leben führen zu können. Den Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern fällt die verantwortungsvolle Aufgabe zu, diesen Prozess zu begleiten und zu gestalten. Nicht zuletzt stellt das barrierefreie Bauen bzw. der barrierearme Umbau des Bestandes ein immer wichtiger werdendes Segment des Bau- und Planungssektors dar.“